Dreams

Harald Kunde

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Vietnam

Die Tagesschau zeigt:

eine Lichtung im Urwald und Bambusgestrüpp. Eine dunstverhangene aber helle Sonne scheint auf das vergilbte Gras. Zwei amerikanische Soldaten in sauberen schwarzblauen Uniformen mit gleich farbigen Kappenmützen bringen einen großen, hageren Bergbauern - etwa 2 bis 2 Meter 10 groß - auf die Lichtung. Eine verbeulte, ockerfarbige Kapuze wird ihm vom Kopf gestoßen. Der Kerl blickt nur halb aus den Augen. Er scheint völlig blöd, wie sich jetzt ein weinerliches, idiotisches Grinsen auf seine harte, narbige Haut setzt. dazu sein halblanges Pferdehaar, verwurstelte Zotzen, das grobknöchige längliche Gesicht mit den eingefallenen Wangen, alles wirkt unförmig. Ein blödes Grinsen - ohne Augen - entblößt weißgelbliche Pferdezähne. Ein weinerlicher Gesichtsausdruck des Riesen scheint zu sagen: Wann hört ihr denn endlich auf?
Der Kommentator spricht von einem schizophrenen Mongolvietnamesen von unerhört zähem, kräftigen Wesen, wie es scheint.
Kommentar der Tagesschau: Zwei Amerikaner erschießen einen schizophrenen Mongolvietnamesen, soweit man das bei dieser "Erschießungspotenz" noch sagen kann - heimlich schien hinzugefügt: der ist ja völlig blöd.
Man sieht den Schizophrenen freundlich grinsen, die Hände sind ihm im Rücken gefesselt, als ihm die beiden Amerikaner aus ca. 5 Meter Entfernung direkt ins Herz schießen.
Der schizophrene Bergbauer zuckt zusammen, sein blödes Grinsen ist verschwunden. Dann beginnt er irrsinnig zu schreien. Die Amerikaner treten verängstigt zurück vor dem im Todeskampf sich windenden Schizophrenen. Der Mann hört einfach nicht auf zu schreien. Wahnsinnig und fürchterlich laut erfüllt sein Schreien das Unterholz, dabei muss ihm die Kugel doch mitten im Herzen sitzen! Eine ungeheure Kraft scheint in ihm zu stecken. Er kreischt und kämpft um sein Leben. Die Amerikaner bekommen immer mehr Angst.
Er schreit noch, als ich nach nur dreistündigem Schlaf erwache.